Mittwoch, 19. Oktober 2016

Arbeitsleben - unangenehes Gefühl - wie wichtig ist das Umfeld - Richtungsfrage ?

Bericht zum 19.10.2016

Ich hatte den ganzen Tag auf der Arbeit ein extrem schlechtes Gefühl , so als ob ich hier komplett fehl am Platz bin. Wahrscheinlich würden mich aktuell die meisten deutschen um meinen Platz vom materiellen her beneiden. Auf meiner Stelle arbeitet man sich nicht tod , Ich verdiene auch genug weil ich früh genug angestellt wurde. Heute werden praktisch nur noch Zeitarbeiter eingestellt welche 6 Urlaubstage weniger im Jahr haben und gut 1/4 weniger verdienen für die einfachsten Arbeiten. Würde die Firma diese Arbeiter nicht noch deutlich bezuschussen wäre es noch viel viel weniger. Soviel zum Thema böse Großkonzerne. Wären die Firmen nicht wirtschaftlich zerlegt worden würde man auch viel mehr auf das Wohlergehen der Menschen achte. Unternehmer sind nach meinen Erfahrungen und Bekanntschaften meistens keine schlechte Menschen. Falls es einem Land wirtschaftlich gut geht wird auch niemand bei einem Idioten arbeiten , man hat ja dann gute Auswahl. Auch geht es den Leuten in anderen Positionen deutlich schlechter. Die Taktzeiten und der Druck wurde hier verschäft. Es gibt eine Abteilung wo die Arbeiter in einem Monat vier verschiedene Schichten Arbeiten müssen in einem Monat (6h/Tag+SA Regelarbeitstag).Wie im Viehstall, sowas war schon in anderen Abteilungen ein Gespräch und wäre bei mir ein sofortiger Kündigungsgrund. Es gibt nämlich körperliche Grenzen die ich nicht mit mir machen lassen möchte.Aber hier soll es mir gerade um was anderes gehen.

Dies soll jetzt kein Jammerartikel werden. Ich beschreibe nur was ich empfinde /empfunden habe.
Von der Schulzeit , über meine kurze Studienzeit , oder wie jetzt auf der Arbeit hatte ich im innern nie das Gefühl am richtigen Platz zu sein. Es ist einfach ein inneres Gefühl im Körper. Es kommt kein fließen einer Lebensfreude oder Wohlbefinden auf. Ich renne oft mit einem Druck im Bauchbereich herum. Es hängt aber teilweise stark von der Tagesform ab , aber überwiegend ist es so wie eben beschrieben. Es ist nicht so das ich mich mit den Leuten streite aber es so als ob eine innere Barriere dazwischen liegt. Eine Art Ausgrenzung meiner Person. Manchmal so als ob ich nicht erwünscht werde.

In meinem Wohnort gibt es praktisch niemandem mit dem ich tieferen Kontakt habe. Die meisten Interessieren mich auch nicht , sitzen vor ihrer Glotze und hauen sich auf Volksfesten die Birne weg. Meine Schulzeit war ein reines Desaster wo ich unglaublich viel verpasst hatte und mir durch Mobbing wahnsinnig viel kaputt gemacht wurde. Ich war ja lange Zeit dadurch nicht alltagsfähig und habe viele Jahre gebraucht , durch Selbtbeobachtung und Methoden bis ich dahin gekommen bin wo ich heute bin. Dabei war auch das Beenden des Studiums und der Beginn einer Ausbildung eine ernorme Hilfe.

Für mich stellt sich mehr denn je die Frage ob es das richtige ich was ich mache. Allein die Vorstellung in 30 Jahren an diesem Punkt keine Veränderung vorzunehen fühlt sich falsch an.  Aber habe ich überhaupt noch eine andere Wahl über sowas nachzudenken , in einer Zeit in der es bald nur ums nackte überleben gehen wird.

Ich hatte aber auch schon ein anderes Gefühl: Im Sportverein in meiner Jugend , in Randgruppen , bei einigen Arbeitstätigkeiten die mir Freude bereiteten. Selbst in dem Umfeld wo ich meistens schlecht behandelt wurde gab es auch mal Momente wo ich mich wohlfühle. Es ist also ein Zustand der nicht fest sondern auch mal schwankte. Dennoch ist es bis heute ein Kampf. Mache ich mich mit den anderen kaputt oder kämpfe ich mich als Einzelkämpfer durch die Gesellschaft. Ich habe mich großteils fürs 2. entschieden weil es sonst ein Verrat an mir selbst wäre.

Für mich stellt sich gerade die Frage welchen enormen Einfluss das Umfeld auf einen hat. Ist es der falsche Weg sich überall in der Gesellschaft durchzuboxen oder sollte man sein altes Leben komplett hinter sich lassen und sich in Randgruppen bewegen. Bei mir spielte die letzten Jahre immer der Gedanke einer Gartenkommune eine Rolle , zu solche einem dratischen Schrott hatte ich mich bisher nicht getraut aber es zieht mich immer stärker dahin. Früher gingen die Leute ins Kloster , aber wo geht man heute hin ?   

Ich spüre gerade ,dass ich jetzt vor einer wichtigen Entscheidung in meinem Leben stehe die gefällt werden muss mit noch unbekanntem Ausgang.

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